Deutschland senkt Grenze für anonyme Goldkäufe. Deutschland hat Ende November neue Rechtsvorschriften erlassen, um anonyme Goldkäufe zu erschweren. Ab nächstem Jahr dürfen Goldhändler dort nicht mehr als Edelmetalle im Wert von 2.000 Euro verkaufen, ohne die Kundendaten zu registrieren. Dies hat einen Ansturm auf Gold von Menschen ausgelöst, die ihr Bargeld in Edelmetalle umwandeln wollen.
Die Händler müssen nicht nur eine Kopie des Ausweises für einen Barkauf über dieser Grenze aufbewahren, sondern sie sind auch verpflichtet, eine Sorgfaltsprüfung des Kunden durchzuführen. Das heißt, der Goldhändler muss nachprüfen, ob der Kunde einen kriminellen Hintergrund hat. Außerdem muss der Händler bei Bargeschäften prüfen, für wen das Gold letztlich bestimmt ist.
In Deutschland liegt die Grenze für den anonymen Kauf von Edelmetallen derzeit wie in den Niederlanden bei 10.000 Euro. Es ist immer noch möglich, einen höheren Betrag in bar zu begleichen, aber dann gilt eine Kundenidentifikationspflicht. Außerdem muss der Händler im Einklang mit den Rechtsvorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche eine ungewöhnliche Transaktion melden. Ab dem nächsten Jahr wird diese Grenze in Deutschland von 10.000 € auf 2.000 € gesenkt. Zur Veranschaulichung: Das ist gerade genug, um eine Goldmünze von einer Feinunze zu kaufen. Ein Krügerrand oder Maple Leaf kostet beim aktuellen Goldpreis fast 1.400 €.
RUSH FOR GOLD
Aufgrund einer neuen Gesetzgebung werden mehrere Goldhändler in Deutschland ab nächstem Jahr den anonymen Verkauf von Gold einstellen. Der reduzierte Grenzwert und die Ausweitung der Nachforschungspflicht machen es weniger rentabel, diesen Service weiter anzubieten. Wir haben aus mehreren Quellen gehört, dass in Deutschland nun ein Run auf Gold eingesetzt hat. Privatpersonen, die anonym Gold kaufen wollen, sollten dies möglichst noch in diesem Jahr tun.
KASSENBEGRENZUNG
Im vergangenen Sommer haben wir bereits über diesen Gesetzentwurf zur Verhinderung der Verwendung von Bargeld berichtet. Er ist Teil eines europäischen Ansatzes zur Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche. Alle Mitgliedsstaaten haben die Aufgabe, diese europäischen Richtlinien in nationales Recht umzusetzen. Das Ziel dieses europäischen Ansatzes ist nicht nur eine weitere Verschärfung der Vorschriften, sondern auch ihre Harmonisierung auf europäischer Ebene. Derzeit gibt es noch große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern bei den Vorschriften für Bargeld.
Auch in den Niederlanden gibt es Pläne, die Möglichkeiten zum anonymen Goldkauf einzuschränken. Zu Beginn dieses Jahres hat die niederländische Regierung einen"Plan zur Bekämpfung der Geldwäsche" vorgelegt. Dazu gehört der Vorschlag, Bargeldtransaktionen über 3.000 € zu verbieten. Die niederländische Regierung möchte die Verwendung von Bargeld einschränken, da sie diese Geldströme nicht zurückverfolgen kann.
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