Die Kunst des Diamantfassens: Handwerkskunst bis ins kleinste Detail
Ein Schmuckstück ist mehr als nur ein schönes Design. Der wahre Zauber entsteht, wenn Technik und Gefühl bis auf den kleinsten Millimeter zusammenkommen. Als Goldschmiedin und Diamantenfasserin entwerfe, fertige und fasse ich jedes Schmuckstück komplett selbst. Das ist etwas Besonderes, denn das Fassen von Diamanten ist ein Beruf für sich, mit eigenen Techniken, Werkzeugen und viel Präzisionsarbeit.
Ob es sich um einen einzelnen Stein oder eine ganze Pavé-Fläche handelt: Eine gute Fassung lässt den Diamanten zur Geltung kommen und sorgt für Stabilität und Tragekomfort.
Pavé und Mikropavé: ein Wandteppich voller Glitzer
In einer Pavé-Fassung werden winzige Diamanten dicht nebeneinander gesetzt, als ob die Oberfläche mit Licht gepflastert wäre. Ich habe sie mit winzigen grünen Kugeln gefasst: Metallkugeln, die kaum sichtbar sind, aber die Steine fest an ihrem Platz halten.
Das Mikropavé erfordert noch mehr Konzentration. Hier arbeite ich mit Steinen im Millimeterbereich, unter dem Mikroskop. Der Effekt ist raffiniert und elegant, perfekt für Bordüren oder Akzente in größeren Designs.
Chaton-Siedlungen: die klassische Basis mit Variation
Die Chaton-Fassung ist eine klassische Technik: Ein Diamant wird mit Zinken gefasst, die das Licht optimal durchlassen. Ich wende diese Technik in verschiedenen Stilen an, immer abgestimmt auf die Form und Größe des Steins.
Zwei von mir häufig verwendete Varianten:
Schloss-Siedlung
Eine strukturierte und moderne Variante des Chatons. Die Aussparungen für die Steine ähneln kleinen Zinnen mit geraden Grüntönen, die aus der Ebene aufsteigen. Diese Fassung verleiht ein robustes, sauberes Aussehen und lässt dennoch viel Licht durch. Ideal für einen modernen Look mit handwerklichem Können als ruhige Basis.
Fishtailing
Ein verziertes Design, bei dem die Greifen seitlich V-förmig wie ein Fischschwanz herausragen. Dies verleiht dem Schmuck ein klassisches, raffiniertes Aussehen. Ich verwende diese Technik oft bei sehr kleinen Steinen, bei denen das Metall optisch so weit wie möglich verschwindet, damit der Diamant die ganze Aufmerksamkeit bekommt. Diese Technik ist nicht mehr üblich, weil sie so arbeitsintensiv ist. Aber ein mit dieser Technik gefasster Ring macht einen sichtbaren Unterschied!
Glatt, Schiene oder Illustration: funktional und elegant
Ein glatter, eingelassener Diamant liegt bündig mit der Oberfläche und ist ebenso stilvoll wie praktisch für den täglichen Gebrauch. Mit einer Schienenfassung klemme ich mehrere Steine zwischen zwei Metallstreifen, so dass sie perfekt ausgerichtet sind. Der Vorteil ist, dass dann kein Metall zwischen den Steinen sichtbar ist. Dies geschieht bei quadratischen oder rechteckigen Steinen wie Baguette-, Smaragd-, Prinzessinnen- oder Quadratschliff-Steinen. Bei einer Inklinationsfassung setze ich den Diamanten tief in das Metall ein, fast wie bei der glatt geriebenen Fassung, aber in diesem Fall wird das Material um den Stein herum weggeschnitten, möglicherweise mit dekorativen Furchen und normalerweise in einem dekorativen Muster.
Warum ich alles selbst mache, die Kunst des Diamantfassens
Ein Schmuckstück zu entwerfen ist eine Sache. Aber das Einfassen von Diamanten erfordert eine andere Art von Handwerkskunst. Ich finde es wichtig, diesen Schritt nicht auszulagern. Da ich die Steine selbst fasse, habe ich die volle Kontrolle über das Endergebnis: über Aussehen, Tragekomfort und Haltbarkeit. Jedes Schmuckstück, das meine Werkstatt verlässt, wird von mir von Anfang bis Ende mit Liebe zum Handwerk und einem Auge fürs Detail gefertigt.